Nach der ersten Wahlkampf-Radtour „Grün ist vor Ort“ durch den Osten von Lippstadt, stand am 26.07. die zweite in den Westen von Lippstadt an. Die Tour startete am CabrioLi und führte über Herringhausen, Böckum, Lohe und Eickelborn zu den Lippeauen. Mit dabei Elisabeth Körner als Direktkandidatin in Benninghausen, Hellinghausen und Herringhausen und mit dem aussichtsreichen Listenplatz 9 für den Stadtrat und Jan Hendrik Körner, Direktkandidat in Eickelborn, Lohe und Kreistags-Kandidat im Westen auf Listenplatz 10.
Erste Station war die geplante Photovoltaikanlage „Zum alten Bruch“ in Herringhausen. Seit November 2016 befindet sich die Anlage bereits in Planung. Bei bestem Sonnenschein konnten leider immer noch keine PV-Module besichtigt werden.
Cordula Ungruh, aktuelles Stadtratsmitglied und Spitzenkandidatin der Lippstädter Grünen erinnert sich: „2016 gab es von uns Nachfragen zum Umwelt- und Artenschutz. Es ist allerdings nicht nachvollziehbar warum sich Prüfungen so lange hinziehen, zumal dem zuständigen Ausschuss am 30.01.2020 eine Umsetzung bis Oktober 2020 in Aussicht gestellt wurde.“
Vor Ort berichtete der Projekteur Matthias Kynast von MK Windkraft von den Planungshürden der geplanten 2,3 MWp Anlage. Diese reichen von Altlastenentsorgung bis hin zu den langsamen Mühlen der deutschen Bürokratie.
Der Umsetzungstermin rückt weiter in die Ferne. Aus geplanten 1,5 Jahren werden auf jeden Fall 5 Jahre werden. Ein persönlicher Verlust von Herrn Kynast, aber um das Geld geht es ihm schon länger nicht mehr. Es ist vielmehr ein großer Verlust für den Beitrag zur Energiewende, denn immerhin würde diese Anlage jedes Jahr mehr als 2% des Städtischen Energiebedarfs decken.
An der Grenze des Lippstädter Stadtgebietes besuchten die Grünen den Biohof Böckum. Hier berichtete Philip Seibel über den Verlust seiner Aberdeen Angus Herde, auf Grund einer Bleivergiftung von unsachgemäß entsorgten Autobatterien. Im Anschluss wurden die Grünen über den Hof geführt und haben sich über die Zertifizierung als Naturlandhof und dem geplanten Hofladen informiert.
Anschließend ging es zurück auf Lippstädter Stadtgebiet nach Lohe zum Standort der geplanten Repowering Maßnahme der Lohe Wind GbR mbH. Der aktuelle Windpark besteht aus vier Windrädern und war einer der ersten Windparks, die 2001 in Betrieb genommen wurden. Die Windräder haben aktuell eine Leistung von 2,4 MWp. Durch die aktuellen Förderrichtlinien würden diese Anlagen ab 2021 nicht mehr gefördert und durch die hohen Wartungskosten damit unrentabel. Die Windbauern planen deshalb eine Repowering Maßnahme. Die Grünen informierten sich über den aktuellen Planungsstand der Maßnahme und konnten Einblicke in eine der bestehenden Anlagen erhalten. Aus den vier kleinen alten Anlagen sollen zwei moderne Windräder werden. Diese sollen insgesamt 7-10 MWp bringen und durch die moderne Technik auch umweltverträglicher sein.
Im Gespräch mit den Loher-Windbauern merkte Jan Hendrik Körner an: „Es ist eine Schande, dass funktionierende Anlagen abgeschaltet werden. Das ist nicht nur bei Windkraftanlagen sondern auch bei alten PV-Anlagen der Fall. Wir sind froh dass die Loher unter diesen Rahmenbedingungen das Beste daraus machen wollen und aktiv die Energiewende gestalten.“
Am nächsten Stopp in Eickelborn ging es zu den Lippeauen. Dort berichtete Uli Detering von der Bezirksregierung Arnsberg über die Renaturierung der Lippeauen, welche Maßnahmen über die Jahre umgesetzt wurden und deren positiver Einfluss auf die Artenvielfalt und den Hochwasserschutz.
Bei Kaffee, Kuchen und Lippeauenblick im Café „Baumhoers Lippeauenblick“ kamen die grünen Radler*innen mit Corinna Baumhoer über die vielfältigen Angebote, insbesondere der Jahreszeitenwerkstatt, die Probleme im nachhaltigen Tourismus und die aktuellen Auswirkungen der Corona-Krise ins Gespräch.
Elisabeth Körner fasst den Tag zusammen: „Unsere Themen werden von engagierten Personen und Gruppen vor Ort angegangen. Wir Grüne setzen uns dafür ein diese Personen konsequent zu unterstützen, damit wir Klimaschutz, Energiewende und nachhaltiger Tourismus umsetzen. Dieser Einsatz endet nicht an den Wahlkreisgrenzen, auch nicht an denen der Stadt und noch nicht einmal an den Kreisgrenzen. Denn nur zusammen können wir das Heute von Morgen gestalten.“
Zurück nach Lippstadt ging es für die Gruppe über Benninghausen und Hellinghausen.