Grüne kritisieren negative Klima- und Ökobilanz bei der Umgestaltung des Theodor-Heuss-Parks

Nach einer Pressemitteilung der Stadt von Ende Dezember zum Theodor-Heuss-Park erklären wir Grünen, dass wir nicht mit allen Umplanungen einverstanden sind. Um hierüber mit den Nutzerinnen und Nutzern ins Gespräch zu kommen ist deshalb am kommenden Sonntag ab 14:00 ein Informationsstand im Park geplant.

Nach intensiver Prüfung von erst Ende Dezember vorgelegten Planungsdetails für den Theodor-Heuss-Park, kritisieren wir Grünen mit Blick auf Stadtklima- und Ökobilanz vor allem zwei Vorhaben:

  • Es werden 84 Bäume gefällt, während nur 66 Bäume nachgepflanzt werden, was eine negative Baumbilanz von mehr als 20 % ist, obwohl Bäume das stärkste Instrument in der Stadtklimatologie sind.
  • Zusätzlich werden u. a. im Bereich der Minigolfanlage Hecken und Büsche ersatzlos entfernt, so dass der Lebensraum für viele Vögel und andere Tierarten stark dezimiert wird. Das oft verwendete Argument der Entstehung von „Angsträumen“ im Zusammenhang mit Busch- und Heckenpflanzungen ruft nach anderen Lösungen als ökologischem Kahlschlag. Hier ist Parkmanagement gefragt.

 

Auch bemängeln wir Grünen die Baumfällungen im Jubiläumswald im Zusammenhang mit der Wegeführung. Hier könnte der Wegeverlauf anders gelegt werden und auch angedacht werden, abseits der Hauptallee, statt eines ausgebauten Weges einen Naturpfad mit Hackschnitzeln anzubieten.

Bei Hitzewellen und hohen Temperaturen können Grünflächen und Parks für einen kühlenden Ausgleich sorgen, insofern wächst ihre Bedeutung für ein gesundes Stadtklima. Zudem soll ein Park auch Zugang zur Natur als Teil menschlicher Umwelt bieten. Eine Naturerlebnismöglichkeit wertet ein Wohngebiet auf, ermöglicht die Flucht aus dem Alltag und bildet einen Rückzugsbereich zum Entspannen, Nachdenken und Innehalten.

Unverständlich ist für uns Grünen, warum auf einem kleinen Hügel in der Nähe des Teiches Fällungen und Veränderungen erfolgen müssen. Diese naturbelassene Hügelfläche ermöglicht es Kindern, einen kleinen Ausschnitt von Natur direkt vor der Haustür wahrzunehmen. Schon heute wird die Anhöhe entsprechend genutzt, wie Wegespuren zeigen. Solche Naturerfahrungsräume in innerstädtischen Bereichen sind selten und wichtig.

Selbstverständlich unterstützen wir Grünen, mit mehr Spiel- und Bewegungsflächen und einer zentralen Achse Strukturen zu schaffen, die die Begegnung fördern und der sozialen Isolation und Einsamkeit entgegenwirken. Zudem wird selbstverständlich auch die Revitalisierung der Teichanlage begrüßt.

Uns Grünen ist es wichtig, dass eine Umgestaltung den Aspekten gerecht wird, die auf eine nachhaltige Verbesserung der Klima- und Umweltbedingungen abzielt und gleichzeitig die Menschen in dem Quartier positiv davon profitieren.

Ursula Jasperneite – Bröckelmann
Fraktionssprecherin