In der gut besuchten Veranstaltung „Sag mir, wo die Blumen sind“ im Treff am Park (TAP), informierte der Lippstädter Ortsverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN über Handlungsmöglichkeiten, mit denen dem aktuell dramatischen Insektensterben entgegengewirkt werden kann.
Die OV-Vorsitzenden Nabiha Ghanem und Holger Künemund begrüßten die Gäste zu einer abwechslungsreichen Veranstaltung, die musikalisch von Jörg Schnieder am E-Piano untermalt wurde, der den von der Liedermacherin Joan Baez einst berühmt gemachten Titel des Abends: „Sag mir, wo die Blumen sind …“ vielfältig variierte.
Anschließend stellte Hausherrin Gabriele Leifels (vom SKM) den Gästen bei einem Rundgang die Entstehungsgeschichte des Mehrgenerationengartens im TAP vor.


Als Vortragende waren Luise Hauswirth von der Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz (ABU) und Peter Hoffmann vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) eingeladen.
Hauswirth wies zunächst auf die wechselseitige Abhängigkeit (Koevolution) der teilweise hochspezialisierten Arten in der heimischen Umwelt hin. Viele Insekten sind auf ganz bestimmte Pflanzen und Blüten angewiesen, deren allmähliches Verschwinden auch ihr Vorkommen akut gefährdet. Etliche Vogelarten wiederum sind auf Insektennahrung angewiesen. Steht diese nicht inausreichendemMaße zur Verfügung, ist auch das Überleben der Vögel bedroht. Dreh- und Angelpunkt für den Erhalt einer möglichst großen heimischen Artenvielfalt sei daher, so Hauswirth, die Anlage möglichst zahlreicher großflächiger Blütenwiesen, durchaus auch im heimischen Garten. Jeder einzelne könne hier viel bewirken.


Hoffmann führte dann in einem von ihm selbst imNaturschutzgebiet am Zachariassee gedrehten Film vor Augen, welche hinreißend schöne Biodiversität wir vor Ort erhalten müssen. Den Zuschauernwurden eindrucksvolle Nahaufnahmen präsentiert, die einmal mehr auf den Zusammenhang und das Wechselspiel der verschiedenen Arten hinwiesen. Der Referent unterstrich, dass es geboten sei, noch sehr viel mehr Blühstreifen anzulegen, vor allem im ländlichen Raum. Bestehende Schutzräume wie am Zachariassee oder entlang der Lippeauen bei Hellinghausen hätten zwar schon eine wichtige Funktion, müssten aber um ein großflächiges Netz von weiteren Naturschutzräumen erweitert werden.
Bei der Abschlussdiskussion, an der die Zuhörer sich lebhaft beteiligten, wurde auch Kritik an der Lippstädter Stadtverwaltung laut. Tenor vieler Fragen war, ob die Kommune sich nicht noch sehr viel aktiver an der Suche nach weiteren Blühflächen beteiligen könne – und zwar im innerstädtischen wie im außerstädtischen Verantwortungsbereich. Auch müssten Insektizide konsequenter gebannt werden. Andere Städte in Nordrhein-Westfalen wie Witten oder Steinhagen würden schon viel entschlossener und mutiger Wege des Insekten- und Pflanzenschutzes beschreiten. Die Bürger sollten der Stadt häufiger unbequeme Fragen stellen und Verbesserungsvorschläge unterbreiten.
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