Antrag: Schul- und Kulturausschusses am 22.11.2016

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN • Geiststr. 2 • 59555 Lippstadt

Herrn BM Christof Sommer
Stadthaus, per Mail

Lippstadt, den 18.10.2016

 

Sehr geehrter Herr Sommer,

bitte setzen Sie den unten stehenden Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN auf die Tagesordnung des Schul- und Kulturausschusses am 22.11.2016:

Museumskonzept

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragt im Detail mitzuteilen, wann und wie das vom Schul- und Kulturausschuss Anfang 2014 beschlossene Museumskonzept umgesetzt werden soll. Dabei wird insbesondere um die Beantwortung nachfolgender Fragen gebeten:  

  • Wann wird die Museumsleiterstelle besetzt?
  • Wie sieht die gegenwärtige Museumskonzeption aus?
  • Welche Feinkonzeption wird im Zusammenhang mit der Renovierung zugrunde gelegt?
  • Welche baulichen Veränderungen bzw. ergänzenden Räumlichkeiten (u. a. Foyer, Lager, Toiletten, behindertengerechter Zugang) sollen geschaffen werden, um die zukünftige Nutzung als attraktives Museum zu gewährleisten.

Begründung:
Das Museumsgebäude befindet sich in unmittelbarer Nähe der Marienkirche in zentraler Lage des historischen Stadtkerns von Lippstadt. Mit seinen Stuckdecken und seiner jetzigen Fassadengestaltung gehört es zu den am besten erhaltenen Bürgerhäusern des Rokoko in Westfalen. Das Gebäude selbst ist ein herausragendes Denkmal der Stadtgeschichte, für dessen Erhalt die Stadt verantwortlich ist.

Seit einigen Jahren stellt sich jedoch immer dringlicher die Grundsatzfrage, welche langfristige Perspektive mit dem Stadtmuseum verbunden ist. Seine derzeitige Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit entspricht aufgrund seiner desolaten Erscheinung kaum noch den Erwartungen an eine kulturelle Einrichtung wie der eines Museums, das den Besuchern, insbesondere auch von außerhalb, Stadt und Stadtgeschichte repräsentieren soll. Diese erwarten jedoch in einer Stadt wie Lippstadt ein ihrer Attraktivität entsprechendes Museum, was neben der kulturellen Bedeutung auch dem innerstädtischen Einzelhandel, der Gastronomie, dem Ambiente insgesamt, dienlich ist.

Bereits im Jahr 2010 fand eine bauhistorische Untersuchung des Museumsgebäudes statt, die einen erheblichen Instandsetzungsbedarf aufgezeigt hat. Es besteht dringender Restaurierungsbedarf aufgrund von Rissbildungen in Decken und Wänden, ebenso die Notwendigkeit der Anpassung an den Stand der Technik öffentlicher und für Ausstellungszwecke genutzter Gebäude. Inzwischen sind sechs Jahre vergangen, ohne dass eine Renovierung in Verbindung mit einer zugrundeliegenden Museumskonzeption erkennbar weiter verfolgt wurde.

Damit einher geht die Tatsache, dass aufgrund der seit 2012 nicht besetzten Museumsleiterstelle ein regulärer Museumsbetrieb kaum realisierbar gewesen ist, was nicht verwundert, da ohne Leiter/In inhaltliche Konzeptionen, Modernisierung und wechselnde Angebote des Museums selbstverständlich nicht möglich sind, eine Voraussetzung aber für einen lebendigen und für Besucher attraktiven Museumsbetrieb.

Mit freundlichen Grüßen

Ursula Jasperneite – Bröckelmann,
Fraktionssprecherin