Seit Jahren kämpfen Frauen um gleiche Chancen, auch in der Wirtschaft. Auch wir Grüne in Lippstadt setzen uns seit vielen Jahren für Frauen ein. Als wichtigstes Beispiel sei unser Einsatz bei der Einrichtung der Gleichstellungsstelle genannt, deren 20. Geburtstag im Jahr 2014 gefeiert wurde. Wir setzen uns für eine Frauenquote von 40 Prozent im Vorstand großer Unternehmen und in Aufsichtsräten ein. Dieser Schritt ist überfällig. Auch viele Gutachten und Experten bestätigen, dass sich eine Frauenquote positiv auf die Entwicklung von Unternehmen auswirkt. Davon sind wir jedoch noch weit entfernt.
Jetzt will die Große Koalition die gesetzlich festgelegte Frauenquote wieder einmal verschieben (oder komplett streichen?) „bis zu einer stabileren Wirtschaftsentwicklung“. Und das obwohl sie im Koalitionsvertrag nur eine Quote von lediglich 30 Prozent beschlossen hat, was schon einen Rückschritt bedeutet. Dabei könnte die Hälfte der Unternehmen die Frauenquote bereits jetzt problemlos einführen (Spiegel-Online vom 20.10.2014). Im Gegensatz dazu sinkt jedoch die Anzahl der weiblichen Führungskräfte weiter.
Auch hier in Lippstadt sind wir von einer geschlechtergerechten Besetzung der Gremien weit entfernt. Es gibt lediglich eine Ortsvorsteherin. Im Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschuss ist lediglich eine und im Stadtentwicklungsausschuss zwei Frauen ordentliches Mitglied. Bei den Aufsichtsräten sieht es nicht viel besser aus. Dagegen ist im Beirat zur Gleichstellung von Frau und Mann kein einziger Mann vertreten, obwohl immer wieder beklagt wird, dass auch Jungen und Männer an verschiedenen Stellen benachteiligt sind. Hier könnte „Mann“ sich hervorragend einbringen.
Wir Grüne fordern alle Entscheidungsträger in Lippstadt auf, mehr Frauen in die Gremien zu entsenden, damit endlich die Belange von Frauen öfter in die Entscheidungen in und für Lippstadt einfließen können.
Cordula Ungruh, Frauenpolitische Sprecherin