Grüner Besuch im JuKi von Eickelborn

Lippstädter Grüne besuchten in diesen Tagen den JuKi (Jugend- und Kindertreff) in Eickelborn, nachdem dessen hauptamtlicher Leiter, Horst Lutterbüse, eine Woche zuvor beim traditionellen „Politischen Frühstück“ auf die katastrophalen Zustände im Sanitärbereich des Jugendzentrums aufmerksam gemacht hatte. 

Horst Lutterbüse hatte die Politiker aller Parteien zu einer Ortsbesichtigung eingeladen, um sich ein eigenes Bild von der Situation zu machen. 

H. Lutterbüse zeigte W. Rönnau und H. Gesterkamp alle Räume, insbesondere die Toilettenanlagen. Die Grünen konnten sich dabei von dem wirklich erschreckenden Zustand überzeugen: Wände und Decken sind voller Schimmel und überall ein unerträglicher Geruch. Ratsmitglied Wilhelm Rönnau ist sich mit Horst Lutterbüse darüber einig: „Niemand, erst recht nicht Kinder und Jugendliche, darf die Toiletten benutzen. Hier besteht akute Gesundheitsgefährdung. Deshalb muss sofort Abhilfe geschaffen werden.“ Die Grünen sehen hier trotz der angespannten Finanzlage die Stadt gefordert. „Die erfolgreiche haupt- und ehrenamtliche Arbeit, die in diesem Haus geleistet wird, kommt unmittelbar den Menschen in Eickelborn zugute und entlastet damit auch direkt die Stadt“, ist sich der sozialpolitische Sprecher der Grünen, Heinz Gesterkamp, sicher. „Hier wären Mittel aus dem Konjunkturpaket II gut angelegt. Warum ist dieses Anliegen nicht mit in die Vorschlagsliste der Stadtverwaltung über die Verteilung der Mittel aus Berlin eingeflossen?“ wundern sich die Grünen.

Des Weiteren informierte Horst Lutterbüse die Grünen über die konkrete Jugendarbeit im Dorf und im Haus. Neben den beliebten Angeboten von Jungkolping, Jugendfeuerwehr und Spielmannszug ist der JuKi ein wichtiger sozialer Treffpunkt für zahlreiche Eickelborner Jugendliche, wovon sich die Grünen Gäste auch an diesem Abend selbst überzeugen konnten. „Die Jugendlichen möchten ihre Freizeit nicht nur alleine und nicht nur am Computer und der Spielkonsole verbringen“, weiß Horst Lutterbüse zu berichten, „sie brauchen den JuKi, um Gemeinschaft zu erfahren, Freundschaft zu vertiefen und auch um zu lernen, ihre Interessen zu formulieren und sich füreinander einzusetzen“, hebt der hauptamtliche Leiter hervor, der schon seit über 40 Jahren in Lippstadt in der Jugendarbeit, bis 2009 ehrenamtlich und seit dem 01.10.09 hauptamtlich, aktiv ist. Er führt den Eickelborner JuKi seit 2007, davor war er im Jugendtreff in Benninghausen tätig. Ihm steht ein engagiertes achtköpfiges Team von Erwachsenen aus dem Dorf zur Seite, das die Arbeit plant und wichtige Aufgaben koordiniert.

Die Grünen hatten den Eindruck, dass die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter nicht nur für`s Kaffeekochen oder die Ausgabe von alkoholfreien Getränken und Süßigkeiten zuständig sind, sondern für manchen Jugendlichen auch vertrauenswürdige Gesprächspartner, ja Seelsorger sind. Nicht zuletzt wegen dieses Vertrauensverhältnisses und wegen der engen Kontakte zur den Streetworkern aus dem Fachbereich Jugend und Soziales sowie der Stadtwacht hat sich die angespannte Lage zwischen alkoholisierten Jugendlichen und Anwohnern des vorletzten Jahres deutlich entspannt. Eine ähnliche Entwicklung wünschen sich die Grünen auch für innerstädtische Orte wie die Turnhalle am Dusternweg und den Schulhof an der Pestalozzischule.

Wilhelm Rönnau
Heinz Gesterkamp