Positive Anstrengungen fortsetzen und intensivieren

Bei vielen Gesprächen und Aktivitäten in den vergangenen Monaten zeigte sich bei den Bürgern in Lippstadt eine große Bereitschaft, den vor Krieg und Not flüchtenden Menschen helfen zu wollen, auch wenn sie z. T. erhebliche Einschnitte in ihrem alltäglichen Leben, wie z.B. durch die Belegung von Turnhallen erfahren haben.
Die grüne Ratsfraktion begrüßt diese positive Haltung wie auch das große Engagement der Verwaltung, welche hier eine lobenswerte Arbeit geleistet hat.

Die bisherige Verfahrensweise des planvollen Unterbringens von Flüchtlingen in Wohnungen und weiteren Gebäuden, wie etwa dem ehemaligen Gesundheitsamt an der Lipperoder Straße, reicht allerdings nicht mehr aus. Deshalb müssen nach Ansicht der GRÜNEN die Anstrengungen wegen der zu erwartenden steigenden Zuweisungen weiter intensiviert werden.

Der mittlerweile beschlossene Weg, über die geplante Unterbringung der Flüchtlinge in Bürgergesprächen zu informieren und somit so transparent wie möglich zu machen, ist dabei ein erster und wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Drei weitere Forderungen müssen jedoch nach Auffassung der GRÜNEN zeitnah umgesetzt werden. Dazu gehört zunächst eine intensivere Vernetzung der ehrenamtlichen Hilfe unter Federführung der Stadtverwaltung wie z.B. der regelmäßige Kontakt der zuständigen Fachbereiche der Verwaltung zur Nordsterngemeinde, zur KIA, dem SKF und SKM, dem Cap 27, zum Netzwerk für Frieden und Solidarität, dem Bürgerring Eickelborn sowie dem AWO-Projekt „Willkommen“, die seit Monaten täglich Flüchtlinge ehrenamtlich betreuen. So besteht die Möglichkeit, sich über die aktuellen Probleme (Bedarfe) der Asylsuchenden zu informieren.

Zweitens muss die städtische Koordination und Organisation der Suche nach Wohnraum weiter optimiert und vor allem auch transparent gestaltet werden. Um weiteren privaten Wohnraum auf dem Wohnungsmarkt zu gewinnen, halten es die Grünen für wichtig, dass sich möglichst bald ein fester Mitarbeiter der Stadtverwaltung ausschließlich um das „Wohnungsmanagement“ kümmert. So muss vor der Unterbringung von Flüchtlingen in Turnhallen deutlich werden, warum es hierzu keine Alternativen gibt, warum beispielsweise leerstehende gewerbliche Objekte nicht angemietet werden können, um die Unterbringung von Flüchtlingen in Turnhallen zu vermeiden. Trotz der Anstrengungen der Verwaltung kann der Kraftakt der Flüchtlingsunterbringung nur mit dem Engagement von Einzelnen, von verschiedenen Initiativen und Unternehmen in Lippstadt gelingen, die auf diese Weise ihre Ideen und Vorstellungen einbringen können.

Zum Dritten fordern die GRÜNEN die Arbeitsagentur auf, Asylsuchenden bei der Integration in den Arbeitsmarkt schneller zu helfen, entsprechend dem Stand der Reformen aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales, wonach der Bundesagentur, dem Jobcenter sowie vor allem den Wirtschaftsverbänden und Unternehmen die Einbindung der Asylsuchenden in den Arbeitsprozess durch die baldige Einrichtung der „Integration Points“ erleichtert werden soll.

Schon jetzt ist Lippstadt auf einem guten Weg der Integration der Flüchtlinge in das alltägliche gesellschaftliche Leben. Diese positive Entwicklung gilt es durch oben genannte Maßnahmen fortzuführen, um ein friedliches Miteinander aller zu erhalten.