Nach kompetenter Begleitung, vielen Gesprächen mit den verschiedenen Akteuren und Nutzergruppen und Kompromissen haben wir als Grüne, mit SPD, FDP und LINKE am 24.02.2025 in einem Ratsbeschluss den Architektenwettbewerb für das „Bürger FORUM Stadtmuseum“ auf den Weg gebracht. Der Beschluss sieht die Konzepterstellung für die Umgestaltung des Marktplatzes als barrierefreie und funktionale Fläche vor und die dringend notwendige Erweiterung des Museums.
Der Architektenwettbewerb sieht eindeutig ein flächensparendes Konzept vor und soll eine „Riegelbebauung“ verhindern.
Die CDU hat sich sehr früh aus konstruktiven Gesprächen zurückgezogen und kompromisslos auf ihren Forderungen bestanden, nur einen Aufzug, Toiletten und ggf. eine Garderobe an das Museum anzubauen.
Jetzt wird ein Bürgerbegehren angestrebt und lässt uns aus zwei Gründen etwas fassungslos zurück:
- Es wird das Mittel des Bürgerbegehrens von einer Partei genutzt. Ein Bürgerbegehren, so wie der Name es sagt, soll Bürger*innen in wichtigen Fällen in die Lage versetzen, ihre Anliegen auf die politische Tagesordnung zu setzen.
Bürgerbegehren werden auch oft durch Parteien unterstützt.
Es ist bedauerlich das die stärkste Ratsfraktion sich dieses Mittels bedient, nur weil sie unzufrieden mit einem Ratsbeschluss ist. - Rein inhaltlich stellt die Internetseite zum Bürgerbegehren einige Fakten zu dem Thema völlig falsch und verzerrt da, da betrifft auch die bildliche Darstellung eines grauen Klotzes.
Das entspricht in keiner Weise dem Architektenwettbewerbs:
Um genau die Auswirkungen auf den Marktplatz und seiner Nutzenden zu klären, wurde im Vorfeld eine Machbarkeitsstudie durchgeführt und nachgewiesen, dass das Konzept grundsätzlich möglich ist ohne die aktuellen Angebote (Parkplätze, Kirmes, Wochenmarkt…) so einzuschränken, das sie extreme Auswirkungen hätten.
Die Effekte sind wie folgt einzuordnen:
- Der Wochenmarkt wird zwar anders angeordnet sein, kann aber mit den gleichen Ständen stattfinden und wäre durch eine barrierefreie Gestaltung für alle Beteiligten komfortabler nutzbar.
- Die Herbstwoche unterlag immer wieder Veränderungen aufgrund der Bebauung freier Plätze. Es bedarf so oder so eine Neuplanung der Herbstwoche, da der Parkplatz am Stadthaus auch mittelfristig nicht mehr zur Verfügung stehen wird.
- Es soll nicht die komplette Fläche bebaut werden. sodass er als Ausweichfläche für größere Veranstaltungen weiterhin zur Verfügung stehen kann. In der Regel finden diese überwiegend auf dem Rathausplatz statt. Vor dem neuen Stadthaus entsteht der Helene Windmüller Platz, der zukünftig ebenfalls für größere Veranstaltungen zu Verfügung stehen wird.
- In der Innenstadt stehen genügend Parkplätze zur Verfügung.; am Marktplatz z.B. das Parkhaus in der Mühlenstraße.
- Die Anziehungskraft einer Innenstadt hängt zunehmend auch von der Aufenthaltsqualität und dem kulturellen Angebot ab.
- Die nötigen Investitionen werden erst durch dieses kombinierte Konzept (Museum und Platzmodernisierung) förderfähig.
- Für uns ist entscheidend unsere hochwertigen Museums-Exponate und unsere bedeutende Stadtgeschichte möglichst gebündelt und zentral öffentlich erlebbar zu machen.
Die eigene Geschichte zu kennen und zu verstehen ist wichtig, um unsere demokratische Zukunft zu erhalten und zu gestalten. Diesen Auftrag haben Museen heutzutage und damit auch unser Stadtmuseum.