Unser Handlungsprogramm für Lippstadt zur Kommunalwahl 2025

MACHT LIPPSTADT NACHHALTIG

Unser Wahlprogramm stellt die Grundprinzipien einer nachhaltigen Entwicklung an die oberste Stelle unseres politischen Handelns. Wirtschaftliche und soziale Maßnahmen müssen innerhalb der ökologischen Grenzen stattfinden. Damit übernehmen wir die notwendige Verantwortung, im Interesse späterer Generationen den Ressourcenverbrauch entsprechend zu gestalten und anzupassen.

Auch die Wahrung der Menschenrechte ist für uns selbstverständlich, weshalb wir unser kommunalpolitisches Handeln an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (UN), der sogenannten Agenda 2030, orientieren. Das System umfasst 17 globale Nachhaltigkeitsziele.

Anhand der üblichen Berichterstattungen zur Nachhaltigkeit in Deutschland sind die Handlungsfelder wie folgt aufgeteilt:

Zielbild:
Die Lippstädter Verwaltung geht als Vorbild im Bereich nachhaltiger Entwicklung voran.
Entscheidungsprozesse finden transparent statt und nehmen die betroffenen Akteure zeitnah mit. Neben einer ausgeglichenen Haushaltsplanung werden die sozialen und ökologischen Aspekte gleichwertig mitgedacht. Dadurch werden die heutigen Entscheidungen automatisch auch in Anbetracht der Perspektive späterer Generationen getroffen.
Als Arbeitgeberin bietet die Stadt ein positives Umfeld, in dem sie die Mitarbeitenden fördert und fordert, auf sich verändernde Lebensumstände reagiert und dabei Teilhabe und Gleichstellung aktiv fördert.
Intern und auch der Bürgerschaft gegenüber setzt die Veraltung auf durchgängig digitale Angebote und Prozesse. Auch die IT-Sicherheit und der optimale Einsatz der IT-Ressourcen wird dabei beachtet.
Damit leisten wir einen Beitrag zu den Globalen Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030: Geschlechtergerechtigkeit (SDG5), weniger Ungleichheit (SDG10), Nachhaltige Städte und Gemeinden (SDG11), Nachhaltige/r Konsum und Produktion (SDG12), Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen (SDG16), Partnerschaften zur Erreichung der Ziele (SDG17).

Kommunalverwaltung heißt mehr als verwalten, das gilt auch in Lippstadt.

Eine nachhaltige moderne Verwaltung wirkt nach innen und außen. Sie ist positiver Kontaktpunkt in die Bürgerschaft.
Wir GRÜNE fordern daher:

Verwaltungshandeln und politisches Handeln müssen transparent sein und die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Aspekte einbeziehen:

  • Der kommunale Haushalt steht unter Druck, da viele Aufgaben nicht von Land und Bund ausfinanziert sind.
    Wir setzen uns auch auf den oberen politischen Ebenen für eine auskömmliche kommunale finanzielle Ausstattung nach dem Verursacherprinzip ein.
  • Wir brauchen gezielte Investitionen in die Infrastruktur, denn diese kommen auch zukünftigen Generationen zu Gute.
  • Für eine sachgerechte Priorisierung entwickeln wir den städtischen Haushalt zu einem Nachhaltigkeitshaushalt weiter und fordern die Aufstellung eines vollumfänglichen Stadt Konzernhaushalt mit aussagekräftigem Beteiligungsmanagement.
  • Dazu gehört auch die Einführung einer nachhaltigen Beschaffungsrichtlinie für Einkauf und Vergabe aller öffentlicher Aufträge (von der EDV-Ausstattung bis zum Großprojekt).
  • Weiterhin bedeutet, dies für uns die Sicherstellung der tragfähige öffentlichen Finanzen, z.B. auch durch Anpassung von Gebühren und Abgaben entsprechend den Kosten(-Steigerungen).
  • Solange die Fördermittellandschaft so vielschichtig ist fordern wir – ergänzend zu dem im Bereich Bauen und Stadtentwicklung dezentralem Fördermittelmanagement – ein zentrales Fördermittelmanagement in der Verwaltung zu etablieren, denn viele Fördermittel bedürfen der Einbindung verschiedenster Fachdienste.
  • Bei Veränderungen ist eine transparente Kommunikation entscheidend, die möglichst viele Menschen erreicht. Die Auswahl von geeigneten, gut erreichbaren Orten bei Anlieger-, Bürger- oder Ortsgesprächen mit zeitlich angemessenem Vorlauf ist für uns dabei sehr wichtig.
  • Menschen wollen nicht nur mitgemeint sein, sondern auch angesprochen werden. Wir setzen uns dafür ein, dass Texte in Vorlagen, Druckerzeugnisse und Medien in geschlechtersensibler/inklusiver Sprache formuliert werden.
  • Für uns ist die konsequente Weiterentwicklung der Digitalisierung (interne Verwaltungsvorgänge und Anträge sowie die weitere Anbindung über BUND-ID) ein wichtiger Baustein einer modernen Verwaltung.
  • Die Internetseite muss zu einem zentralen Informationsangebot für Lippstadt weiterentwickelt werden. Ergänzt werden sollte das mit interaktiven Apps für verschiedene Zielgruppen: z. B. Angebote für Kinder / Jugendliche, für neuzugezogene Menschen, Menschen mit Behinderung.

Als Arbeitgeberin muss sich die Stadt Lippstadt modern aufstellen, das bedeutet für uns:

  • Förderung von weiteren flexiblen Arbeitsmodellen und Home-Office-Regelungen
  • Etablierung eines Väternetzwerk o.ä. in den städtischen Unternehmen
  • Weitere Überprüfung der Gehaltsstruktur in der Stadtverwaltung und den städtischen Unternehmen, um gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit zu erreichen.
  • Förderung von Frauen in Führungspositionen: Mentoring-Programme für Frauen in der Stadtverwaltung
  • Moderne und inklusive Stellenausschreibungen, die alle Menschen ansprechen
  • Ausbau der Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, den städtischen Töchtern, der HSHL und der umliegenden Kommunen
  • Bereitstellung eines ausreichenden Angebotes von Diensträdern in der Verwaltung

Zielbild:
Lebenslanges Lernen beschreibt die umfassende Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten im Laufe eines ganzen Menschenlebens. Es befähigt zum Erkennen von Problemen sowie zur Entwicklung der Fähigkeit, sich sachgerecht mit Konflikten auseinander zu setzen und vernünftige Lösungsstrategien zu erarbeiten. Der Lernprozess ist dabei nicht auf die schulische Ausbildung begrenzt, sondern bezieht sich ausdrücklich auf die gesamte Lebenszeit und umfasst dabei sowohl formelle als auch informelle Formen des Lernens. Bildung ist eine der zentralen Voraussetzungen für die Überwindung von Armut, das Ausüben menschenwürdiger Arbeit und das Führen eines selbstbestimmten Lebens (Bildungschancen in allen Lernformen und unabhängig vom sozialen Status und für alle Altersgruppen). Wir erhalten in Lippstadt die breite Bildungslandschaft und stärken damit Angebote zur Demokratisierung, Teilhabe und Emanzipation.
Damit leisten wir einen Beitrag zu folgenden Globalen Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030: Hochwertige Bildung (SDG4), Weniger Ungleichheit (SDG10), Nachhaltige Städte und Gemeinden (SDG11), Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen (SDG16).

Lernen und Neues zu erfahren hört niemals auf. 

Die Trennung des Schul- und Kulturausschusses, die Etablierung des eigenen Fachbereichs „Kultur und Bildung“ sowie die Stärkung der KWL haben sich bewährt und müssen weiterentwickelt werden. Damit lebenslanges Lernen und die Vielfalt der Entfaltung stattfinden kann, fordern wir GRÜNE:

Im Bereich Kunst und Kultur:

  • Das kulturelle Angebot in Lippstadt ist sehr facettenreich, dies gilt es auch nach außen zu tragen. Insbesondere die Vernetzung im Bereich des Marketings der verschiedenen Veranstaltungen, auch im digitalen Bereich muss voran getrieben werden. Dazu zählen z.B. zentrale Sammel- und Veröffentlichungsstellen, digitale Werbetafeln in allen öffentlichen Einrichtungen.
  • Die Lippstädter Geschichte muss begreifbar werden. Als größtes Projekt steht dafür die notwendige Museumserweiterung am Marktplatz. Allerdings zählen dazu auch kleinere Maßnahmen, wie der kritische Umgang mit Straßennamen und eine stärkere Wahrnehmung von Frauen, die die Lippstädter Geschichte mitgeprägt haben.
  • Für Ausstellungen setzen wir uns für eine museumspädagogische Stelle ein, die Schulklassen und interessierten Bürgerinnen und Bürgern die kulturellen Angebote in unserer Stadt zielgruppenorientiert und entsprechend aufbereitet vermitteln kann..
  • Die städtischen kulturellen Institutionen, wie Stadtbücherei, Musikschule, Stadtarchiv und VHS müssen weiterhin gut ausgestattet werden, um sich veränderndem Nutzungsverhalten zu stellen und anzupassen. Dazu zählen z.B. mehrsprachige Informationen über Angebote, oder erweiterte Öffnungszeiten der Stadtbibliothek im Abendbereich und an Sonntagen.
  • Insbesondere die freie Kunst- und Kulturszene lebt von der Arbeit außerhalb der Institutionen. Die kommunale Haushaltsposition muss entsprechend ausgestattet sein, um sowohl etablierte wie auch neue, eher experimentelle Angebote entsprechend der Förderrichtlinien für alle Altersgruppen zu unterstützen.
  • Wir sehen weitere Bedarfe für „dritte Orte“, z.B. im Stadtbaustein am Depot oder am Uniongelände sollte geprüft werden, ob und in welcher Form Proberäume, Ateliers oder ein Programm-Kino entstehen können.
  • Insbesondere gilt es eine Initiative für mehr Medienkompetenzvermittlung und politische Bildung zu starten sowie die Angebote für Menschen mit Migrationshintergrund (z.B. niederschwellige Sprachkurse, Gespräche/Vorträge zu kulturellen, gesellschaftsrelevanten und demokratiestärkenden Themen z.B. Apps wie INTEGREAT) weiter zu fördern.
  • Kunst- und Kulturangebote müssen für alle Menschen nutzbar sein. Dazu zählt für uns die Anstrengung, alle Kultureinrichtungen barrierefrei zu gestalten. Die Angebote müssen auch bezahlbar sein. Hier streben wir eine Weiterentwicklung des Familienpasses zu einem „LippstadtPass“ an.
  • Über die Stadtwebsite muss an exponierter Stelle ein tagesaktueller und vollständiger Veranstaltungs-Kalender erreichbar sein. Für Veranstaltungen im Stadttheater sollten Onlinebuchungen auch direkt bei der KWL möglich sein.

Lippstadt ist sehr gut im Bereich der Schulen aufgestellt.

  • Dennoch bedarf es einer dringenden Aktualisierung der Schulentwicklungsplanung, insbesondere im Hinblick auf Ganztagsangebote und Inklusion, damit die notwendigen Investitionen in Sanierung und Ausbau zielgerichtet erfolgen können.
    Dabei ist auch eine enge Abstimmung mit den privaten Schulträgern notwendig.
  • Wir setzen uns für ein Schülerticket für alle Kinder und Jugendlichen ein.
  • Demokratie kann gelernt werden und Kinder und Jugendliche sollen ihre Schule mitgestalten. Dafür fordern wir einen jährlichen Schülerhaushalt.
  • Die Herausforderungen für Kinder und Jugendliche steigen ständig, nicht nur im Schulumfeld. Wir unterstützen Initiativen für mehr multiprofessionelle Teams (Zusammenarbeit von Lehrenden, Schulsozialarbeiter*innen, Psycholog*innen, psychiatrischen Fachkräften, Integrationshelfer*innen und Ärzt*innen).
  • Die Essensangebote an unseren Schulen sollen weiter verbessert werden, insbesondere in den Grundschulen. Ein gelungenes Beispiel ist die Kopernikus- Hauptschule, an der vor Ort frisch und gesund gekocht wird.

 

Zielbild:
Lippstadt als moderner funktionsgemischter Wohn- und Wirtschaftsstandort entwickelt sich nachhaltig und im Einklang mit der Umwelt.
Privatwirtschaftliche Unternehmen, die letztlich Arbeitsplätze und Einkommen schaffen, sind im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung mehr als rein gewinnorientierte Akteure. Sie tragen darüber hinaus eine ökologische und soziale Verantwortung gegenüber der Gesellschaft.
Wir begegnen aktiv den Herausforderungen des fortschreitenden demografischen Wandels und des damit verbundenen Fachkräftemangel.
Migranten und Migrantinnen sind in den Arbeitsmarkt sowie in die Gesellschaft zu integrieren. Alle Bürgerinnen und Bürger finden entsprechend ihrer Qualifikation Arbeit in Lippstadt.
Eine innovative lokale Wirtschaftspolitik geht auf die Veränderungen der Prozesse und der Arbeitsstellen durch die Digitalisierung ein und nutzt Potenziale für die Unternehmen und die Menschen.
Damit leisten wir einen Beitrag zu den folgenden Globalen Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030: Geschlechtergerechtigkeit (SDG 5), Menschenwürdige Arbeit und nachhaltiges Wirtschaftswachstum (SDG 8), widerstandsfähige und nachhaltige Infrastruktur (SDG 9), weniger Ungleichheit (SDG10), nachhaltige Städte und Gemeinden (SDG 11) sowie nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster (SDG 12), Maßnahmen zum Klimaschutz (SDG13).

Lippstadt hat eine lebendige Innenstadt, kulturelle und touristische Potentiale und eine starke vielseitige Wirtschaft. Damit sich unsere Wirtschaft weiternachhaltig entwickeln kann, fordern wir Grüne:

Im Bereich der allgemeinen Wirtschaftsförderung:

  • Der Flächenverbrauch muss deutlich reduziert sowie Leerstände und Brachflächen aktiviert werden. Wir schließen große Erweiterungen von Gewerbegebieten aus. Konkret bedeutet das auch z.B. kein Gewerbegebiet Rixbecker Feldflur.
  • Die Kriterien für die Vergabe von Gewerbegrundstücken müssen weiter ausgebaut werden, so dass Umwelt- und
    Klimaverträglichkeitskriterien eine wichtigere Rolle spielen (z.B. durch reduzierte Bodenversiegelung, maximale
    PV-Anlagengrößen, „echte“ Ausgleichsmaßnahmen auf den Grundstücken, etc.).
  • Grundstücke sollen im gewerblichen Bereich bevorzugt durch Erbpachtverträge anstatt durch Flächenverkäufe erfolgen, das reduziert auch die Investitionskosten für die Unternehmen.
  • Die Unternehmen stehen vor großen Veränderungen. Unsere starke Wirtschaftsförderung muss diese weiter bei den Transformationsprozessen unterstützen. Dazu zählen Angebote zur Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit, der Digitalisierung und Automatisierung, der Förderung von Start-Ups (z.B. wie die Veranstaltung StartUP-Lab) und kleiner mittelständischer Betriebe. Außerdem begrüßen wir Neuansiedlungen im Handwerk und eine intensivere Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt.
  • Wir unterstützen Programme zur Stärkung der Fachkräfteanwerbung und -Rückgewinnung, z.B. über LippStars, Landarztprogramm und Arztlotsen, Pflegekräfte, (BSP: Projekt AILA im Kreis Lippe). Dabei nehmen wir auch das Potenzial von Menschen mit Behinderungen sowie ihrer Angehörigen in den Blick und intensivieren Beratung und Unterstützung von Arbeitgebern sowie die Schaffung einer barrierefreien Stadt. 
  • Wir sehen Bedarf für Co-Working-Spaces und unterstützen entsprechende Anstrengungen und Initiativen, dies zu ermöglichen.
  • In Lippstadt gibt es viele unterschiedliche Akteure im Bereich der Wirtschaft. Wir unterstützen den weiteren Ausbau von Netzwerken zwischen HSHL, WiFö, Handels- & Handwerkskammern, Gewerbetreibenden und Kunstschaffenden.
  • Wir fordern ein konkretes Förderprogramm im Bereich der Kreislaufwirtschaft speziell zur Abfallvermeidung (insbesondere im Lebensmittelbereich – SIEHE Bereich Soziales).
  • Wir setzen uns dafür ein, dass die städtischen Gesellschaften inklusive der Sparkasse ein verlässliche Partner*innen mit marktgerechten Preisen und innovativen Angeboten bleiben.
  • Zur weiteren Schaffung von Gleichberechtigung unterstützen wir Angebote, um berufliche Chancen von Frauen zu verbessern. Hier sind Angebote der Wirtschaftsförderung und spezielle Kurse bei der VHS zu nennen, aber auch spezielle Frauennetzwerke.

Im Bereich der Innenstadt:

  • Es gilt, das Zentrenmanagement weiter zu stärken, aktiv gegen Leerstände vorzugehen und an einer konsequenten Innenstadtentwicklung zu arbeiten.
  • Dazu zählt auch die Stärkung der Einzelhandels-Innenstadt-Randlagen (z.B. dem historischen Stadtbild angepasste Hinweisschilder und digitale Wegweiser) (SDG9).
  • Der Marktplatz wird sich verändern, aber auch das Verhalten der Nutzenden. Wir setzen uns für den Erhalt und die Verbesserung von Wochenmarkt und Krammarkt ein. Dazu muss ein zukunftsfähiges Konzept aufgestellt werden.

Im Bereich des Tourismus:

  • Notwendige Schritte zur Tourismusförderung wurden bereits im Tourismuskonzept der KWL vorgestellt, dieses gilt es nach und nach umzusetzen.
    Dazu ist eine Verknüpfung des vielfältigen Angebots auszubauen: Präsentation der Sehenswürdigkeiten sowie von Museum, Galerien, Stadttheater, dem Grünen Winkel, Veranstaltungen, Stadtfeste, Weihnachtsmarkt, verkaufsoffene Sonntage etc.. Ebenfalls Freizeitangebote für junge und alte Menschen, für Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen, ,
  • Das Programm NaTaLi (Natur Talente Lippe) bietet eine große Chance, das Angebot eines umweltverträglichen Tourismusses auszubauen.
  • Darüber hinaus möchten wir den weiteren Ausbau der touristischen Infrastruktur, z.B. Schließfachsysteme, Lademöglichkeiten für die verschiedensten Anwendungen, auch im Hinblick auf Barrierefreiheit vorantreiben. Die Stärkung insbesondere der Radinfrastruktur und der Aufenthaltsqualität am Bahnhof ist ebenfalls von zentraler Bedeutung.
  • Zum Erhalt des Kurbad-Status und zur Stärkung des Wirtschaftsfaktors Tourismus setzen wir uns für weitere Investitionen im Kurpark und der kurörtlichen Infrastruktur ein. Der Thermen-Neubau ist für uns der zentrale Ankerpunkt.
    Deshalb setzen wir uns für die Wiedererrichtung eines Thermalsolebades in Bad Waldliesborn ein. Wir präferieren die Umsetzung durch einen privaten Investor.

Zielbild:
Alle Lippstädter Menschen können am gesellschaftlichen Leben teilhaben, unabhängig des sozialen Hintergrunds, des Alters, des Gesundheitszustands, der Nationalität, des Geschlechts oder des Wohnorts im Stadtgebiet.
Unser Handeln in Lippstadt ist auf die Anforderungen und Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet und erkennt ihre Unterschiedlichkeit an.
Wir ermöglichen die Bildung persönlicher Kompetenzen und schaffen geeignete Rahmenbedingungen.
Wir leisten einen Beitrag zu folgenden Globalen Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030:
Keine Armut (SDG 1), Gesundheit und Wohlergehen (SDG 3), Hochwertige Bildung (SDG 4), Geschlechtergerechtigkeit (SDG 5), Weniger Ungleichheit (SDG 10), Nachhaltige Städte und Gemeinden (SDG 11).

Die Stadt Lippstadt sowie die vielen Vereine, Institutionen und Ehrenamtliche setzen sich bereits an vielen Stellen für soziale Gerechtigkeit ein, und dies auch weit über die sogenannten „Pflichtaufgaben“ hinaus. Das stärkt den Zusammenhalt und führt zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft.

Damit das so bleibt und an neue Entwicklungen angepasst wird, fordern wir GRÜNE:

  • Angebote und Veranstaltungen zum Kennenlernen und zur Vernetzung (z. B. Markt der Möglichkeiten, Familienmesse „Fami-Li“, Tag der Begegnung der Kulturen) benötigen eine bessere digitale Sichtbarkeit.
  • Spezielle Apps für Kinder und Jugendliche, Menschen mit Behinderungen und Geflüchtete (z.B. vom sicheren Schulweg, Wegweiser barrierefreie Infrastruktur, über Sportvereine bis zum Kontakt in Krisenzeiten) sollen entwickelt werden.
  • Die Angebote in den Ortsteilen und Quartieren müssen gestärkt werden und sich den wandelnden Anforderungen anpassen.
  • Auch in Lippstadt wachsen Druck und Belastungen für viele Menschen: Altersarmut,  Einsamkeit, Druck auf Alleinerziehende und pflegende Angehörige, wachsende Versorgungslücken bei Pflege und medizinischer Versorgung oder fehlende Teilhabe: Lippstadt braucht eine integrierte Sozialraumplanung und nachhaltige Quartiersentwicklung, auch im Hinblick auf Tages- und Kurzzeitpflege, Mehrgenerationenwohnen, etc..
  • Wir brauchen eine bessere Vernetzung und Koordination verschiedener Hilfsangebote für Menschen, für die mehrere Anlaufstellen zuständig sind.
  • Wir wollen ein „Leitbild Inklusives Lippstadt“ zur Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung für eine inklusive Haltung. Dazu gehört eine Weiterbildung aller Akteure über die geltende Rechtslage aufgrund der UN-Behindertenrechtskonvention. Dabei gilt der Grundsatz der Behindertenrechtsbewegung: „Nichts über uns ohne uns“ für alle Menschen und in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens.
  • Es gilt, auch neue Wege zu gehen, zum Beispiel Räume für das gemeinsame Lernen von Kindern, Jugendlichen und Studierenden zu schaffen.
  • Die Finanzierung von Angeboten für Geflüchtete und Wohnungslose muss weiter aufgestockt werden.
  • Wir haben und werden uns weiter dafür einsetzen, die Qualität und Verlässlichkeit der Kinderbetreuung zu verbessern.
    Tageseltern und Personen in der Kindertagesstätte müssen dafür auch fair bezahlt werden. Solange die Kosten nicht vom Land übernommen werden, bedeutet das für uns, Anpassungen von Elternbeiträgen so sozialverträglich wie möglich zu gestalten.
  • Wir unterstützen Ansätze, die psychiatrische und psychologische Versorgung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Lippstadt zu verbessern.
  • Es gilt, das Netzwerk und die Informationsangebote zu Gewalt- und Kinderschutzplänen weiter zu verbessern.
    Die vertrauliche Spurensicherung nach sexuellen Übergriffen ist zum Beispiel noch zu unbekannt.
  • Wir machen uns stark für ein Frauenhaus in Lippstadt.
  • Vielfalt muss in Lippstadt weiter selbstverständlich gelebt werden können. Entsprechend unterstützen wir sichtbare Angebote für LGBTQ+ (z.B. das Hissen der Regenbogenflagge am Rathaus oder den Christopher Street Day).
  • Wir setzen uns dafür ein, die „Community Health Nurse“ – bekannt auch unter dem Begriff Gemeindeschwestern –  z.B. in den Familienzentren zu etablieren. Dazu wollen wir ein Pilotprojekt in Kooperation mit dem Kreis in Lippstadt starten.
  • Insbesondere in den Ortsteilen kann Kirche Angebote für Kinder und Jugendliche nicht mehr wie früher anbieten. Hier gilt es, in Abstimmung mit den Ortsvorstehenden und den Dorfgemeinschaften finanzierbare Möglichkeiten abzustimmen.
  • Wir stehen zum Familienpass und möchten diesen in „LippstadtPass“ umbenennen, um einen größeren Kreis der berechtigten Personen darzustellen.
  • Ferienspaß-Angebote weiterhin sozialverträglich für alle gestaltet werden.
  • Viele der Herausforderungen in Bezug auf Barrierefreiheit erhalten in den vorhandenen politischen Gremien zu wenig Aufmerksamkeit. Wir fordern deshalb einen Senioren- und Inklusionsausschuss.
  • Die Teilhabe von Jugendlichen in unserer Demokratie muss – insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Lage – gestärkt werden, deshalb fordern wir den Aufbau eines Jugendparlaments.

Zielbild:
Lippstadt ist Teil der globalen Welt und wirkt als Vorbild positiv in diese Welt hinein. Der Austausch mit anderen Kommunen, ihrer Menschen und Unternehmen, sei es national und international findet aktiv statt. Die Menschen können ein gesundes Leben führen und Angebote für den nachhaltigen Konsum
wahrnehmen.
Damit leisten wir einen Beitrag zu den Globalen Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030:
Kein Hunger (SDG2), Gesundheit und Wohlergehen (SDG3), Hochwertige Bildung (SDG4), Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen (SDG6), Nachhaltige Städte und Gemeinden (SDG11), Nachhaltige/r Konsum und Produktion (SDG12), Leben unter Wasser (SDG14), Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen (SDG16), Partnerschaften zur Erreichung der Ziele (SDG17).

Im Bereich Sport und Freizeit:

  • Das Ehrenamt im Sport ist essentieller Bestandteil. Wir unterstützen den Ausbau der Förderung von Übungsleitenden und Weiterbildungsmaßnahmen, insbesondere für den Jugendbereich.
  • Kooperationen und Netzwerke zwischen Vereinssport mit anderen Institutionen, Schulen, Betrieben und dem Hochschulsport müssen weiter ausgebaut werden.
  • Wir wollen den Jahnplatz mit seinen sportlichen Möglichkeiten um weitere Angebote z.B. in Randsportarten ergänzen.
  • Bevor neue Sportstätten geplant und gebaut werden, müssen die vorhandenen Sportstätten, besonders in den Ortsteilen, modernisiert bzw. instandgehalten werden.
  • Wir lehnen weitere Kunstrasenplätze aus Klima- und Umweltschutzgründen ab.
  • Das Lehrschwimmbecken in Dedinghausen gehört in den Gesamtkomplex „Sportzentrum Ost“ und muss schnellstmöglich saniert werden, auch um in der Energienutzung effizienter zu werden. Ebenfalls müssen alle anderen Schwimmflächen geprüft werden, um die Nutzung auf einem aktuellen Niveau zu gewährleisten.
  • Die vorhandenen Schwimmstätten müssen mit öffentlichen Verkehrsmitteln besser erreichbar sein. Es gilt, kleinere Vereine und weniger bekannte Sportarten fachkundig, verläßlich und umfangreicher zu unterstützen.
  • Aufgrund der Stilllegung der Therme in Bad Waldliesborn fehlen dort die bisherigen Angebote im Bereich Gesundheits- und Reha-Sport für alle Generationen. , Daher muss eine Lösung für den Neubau zeitnah gefunden werden.
  • Das Cabrioli bietet auch für Familien ein wichtiges Angebot für Freizeit und Schwimmtraining. Deshalb fordern wir, die Eintrittspreise für Kinder generell zu senken und nicht nach Größe, sondern nach Alter zu staffeln.

Im Bereich nachhaltiger Konsum:

  • Wir setzen uns für ein Mehrweg- und Pfandsystem ein sowie für eine Verpackungssteuer zur Reduzierung von Abfallmengen.
  • Das System der Pfandtonne gilt es zu evaluieren und ggf. auf weitere Standorte zu erweitern.
  • Wir fordern auf Kreisebene, die Einführung der Wertstofftonne im Kreis Soest bis spätestens 2029.
  • Die Verbraucherberatung mit Standort in Lippstadt ist wichtiger Bestandteil des Verbraucherschutzes.

Im Bereich Lippstadt als Teil der Welt:

  • Wir unterstützen alle Bestrebungen für den kulturellen und wirtschaftlichen Austausch mit unser Partnerstadt Maashorst (vormals Uden; NL) und unserer Solidaritätspartnergemeinde Kalusch (Ukraine). Zusätzlich möchten wir mittelfristig eine Partnerstadt mit einer israelischen und einer palästinensischen Stadt anstreben.
  • Wir fördern aktiv den interkulturellen Austausch der städtischen Schulen mit ihren Partnerschulen.
  • Gemeinsam mit der Hochschule Hamm/Lippstadt und den Wirtschaftsunternehmen bestärken wir internationale Austauschprogramme in der Ausbildung und im Studium.
  • Wir bekennen uns zum Status „Fairtrade-Town“. Für uns ist dies nicht einfach nur ein Siegel. Es gilt, das Bewusstsein aller Lippstädter dazu zu stärken und weitere Aktionen und Angebote zu schaffen.

Zielbild:
In Lippstadt haben alle die negativen Auswirkungen des Klimawandels erkannt, handeln gemeinsam ressourcenschonend und decken den Energiebedarf klimaneutral. Durch gezielt umgesetzte KlimaAnpassungsmaßnahmen werden die Schäden durch Klimaveränderungen deutlich verringert.
Die natürlichen Ressourcen Boden, Wasser, Luft und die biologische Vielfalt sind wesentliche Grundlagen menschlichen Lebens und Wirtschaftens. Lippstadt und ihre Bürger*innen gehen verantwortungsvoll mit den natürlichen Lebensgrundlagen um und tragen aktiv zu deren Erhalt bei.
Damit leisten wir einen Beitrag zu folgenden Globalen Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030: Nahrungssicherheit und nachhaltige Landwirtschaft (SDG 2), nachhaltiges Wassermanagement (SDG 6), Bezahlbare und saubere Energie (SDG 7), widerstandsfähige und nachhaltige Infrastruktur (SDG 9), nachhaltige Städte und Gemeinden (SDG 11), nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster (SDG 12), Klimaschutz und Klimaanpassung (SDG 13) sowie nachhaltige Landökosysteme (SDG 15)

Klimaschutz, Ressourcenschutz und Klimafolgenanpassung in Lippstadt: Verantwortung übernehmen – Zukunft gestalten

Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit – auch in Lippstadt. Extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen oder Starkregen nehmen zu und erfordern lokales Handeln. Der Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen, die Anpassung an die Folgen des Klimawandels sowie ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen müssen fest in der kommunalen Politik verankert sein.

Wir GRÜNE fordern daher:

Stärkung von Struktur und Mitbestimmung im Umweltbereich

  • Wir fordern die Einrichtung eines Klima- und Umweltausschusses als festes Entscheidungsgremium im Rat. Die bisherigen Erfahrungen mit dem Umweltbeirat haben gezeigt, dass rein beratende Gremien nicht ausreichen, um wirksame Umweltpolitik zu gestalten. Fachliche Expertise muss verbindlich in kommunale Entscheidungen einfließen.
  • Der Umweltbeirat soll begleitend wieder eingesetzt werden, um fachliche Beiträge aus Wissenschaft, Praxis und Bürgerschaft systematisch einzubinden.

Naturschutz konsequent umsetzen

  • Die Baumschutzsatzung muss in Lippstadt wieder eingeführt werden, um den fortschreitenden Verlust alter Bäume im Stadtgebiet zu stoppen.
  • Sinnlos radikale Rückschnitte von Hecken und Gehölzen entlang von Straßen, Wegen und in Parkanlagen wollen wir verhindern. Stattdessen fordern wir ein schonendes Pflegekonzept mit klaren Absprachen zwischen Grünflächenamt, Baubetriebshof und beauftragten Firmen. Dies dient dem Schutz von Brutvögeln, Insekten und Kleinsäugern.
  • Das bestehende Baumkataster muss öffentlich zugänglich gemacht werden. So schaffen wir Transparenz und stärken das Bewusstsein für den städtischen Baumbestand.
  • Alte Bäume erhalten wir durch konsequente Pflege. Gleichzeitig fordern wir die Pflanzung neuer Stadtbäume, um das Mikroklima zu verbessern und für Schatten und Abkühlung in Hitzephasen zu sorgen.

Mehr Raum für Natur in der Stadt

  • Wir setzen uns für die Schaffung neuer Grün-, Wald- und Naturschutzflächen sowie für die Ausweisung geschützter Feuchtgebiete und Biotope ein. Bestehende Flächen – wie das Wäldchen am Bahnhof oder die natürlichen Gehölzflächen auf dem Uniongelände – wollen wir dauerhaft vor Eingriffen schützen.
  • Biotope sollen nicht nur erhalten, sondern durch eine kontinuierliche Pflege gezielt gefördert werden.
  • Die Innenstadt soll weiter begrünt werden, u.a.  mit mobilen Betonpflanzkübeln, die zugleich in ein Sicherheitskonzept eingebunden sind.

Artenschutz konkret und lokal fördern

  • Als Stadt wollen wir Maßnahmen zum Tier- und Artenschutz aktiv kommunizieren und umsetzen, zum Beispiel durch igelfreundliche Gärten, Nisthilfen und gezielte Aufklärung.
  • Wir unterstützen den Tierschutzverein Lippstadt bei der Umsetzung seiner Aufgaben durch verlässliche Begleitung.
  • Bürgerschaftliche Initiativen und Vereine, die sich für den Artenschutz engagieren, sollen stärker gefördert werden.
  • Die Flächen für Blühwiesen wollen wir unter Verwendung der „Lippstädter Mischung“ – einer regionalen Samenmischung mit heimischen Arten, die die Artenvielfalt nachhaltig fördert – erweitern.

Klimafolgen anpacken: Anpassung an Starkregen, Trockenheit und Hitze

  • Wir fordern die zügige Umsetzung des bestehenden Renaturierungskonzeptes an der Glenne, um den Hochwasserschutz zu verbessern und naturnahe Flächen zu erhalten.
  • Lippstadt muss zur Schwammstadt werden: Regenwasser soll in Grünflächen zurückgehalten und gespeichert werden, um bei Trockenheit zur Verfügung zu stehen.
  • Die Flächenentsiegelung hat oberste Priorität – versiegelte Böden müssen durch naturnahe, wasserdurchlässige Flächen ersetzt werden.
  • Die Inbetriebnahme weiterer öffentlicher Trinkwasserbrunnen ist notwendig, um die Versorgung bei Hitzewellen für alle sicherzustellen.

Ressourcenschutz konkret: Verpackungsmüll reduzieren

  • Wir fordern die Einführung einer Verpackungssteuer in Lippstadt. Ziel ist es, Einwegverpackungen aus Plastik oder Aluminium unattraktiv zu machen und die Nutzung von Mehrwegbehältnissen deutlich zu steigern – insbesondere in der Gastronomie und im To-Go-Bereich.

 Die Energie- und Wärmewende gestalten wir vor Ort

Wir bekennen uns ausdrücklich zur ENERGIE-VISION 2035: Klimaneutrales Lippstadt.
Dieses zukunftsweisende Ziel erreichen wir durch die Umsetzung folgender Maßnahmen:

  • Wir erhöhen den Anteil erneuerbarer Energien bei unseren Stadtwerken und setzen auf Beteiligungen an regionalen Wind- und Solarprojekten.
  • In Lippstadt errichten wir einen eigenen Stromspeicher, der das Netz entlastet und erneuerbare Energie jederzeit verfügbar macht. Gleichzeitig beschleunigen wir den Stromnetzausbau und sorgen dafür, dass neue Anlagen schnell und effizient eingebunden werden.
  • Unsere Stadtwerke sollen stark und eigenständig bleiben, um günstige Tarife anbieten und Bürgerprojekte wie Energiegenossenschaften aktiv unterstützen zu können.
  • Die kommunale Wärmeplanung muss zeitnah abgeschlossen werden, um allen Haushalten und Unternehmen Planungssicherheit zu gewähren.
  • Wir setzen uns für den Einsatz von Flusswärmepumpen in der Lippe ein, etwa für zentrale Gebäude in der Innenstadt. Wir prüfen konkret, wo zur effizienten Wärmegewinnung weitere Flusswasserwärmepumpen eingesetzt werden können.
  • Um auch private Investitionen zu stärken, setzen wir die Förderung für Mini-PV-Anlagen und Batteriespeicher wieder ein.
  • Zusätzlich bauen wir die kostenlose Energieberatung aus, insbesondere für Speicherlösungen und Mieterstrommodelle.

Zielbild:
Mobilität ist eines der zentralen Themen unserer Zeit. Sie ist Grundvoraussetzung für die soziale und ökonomische Entwicklung in den Ortsteilen und der Innenstadt. Für wirtschaftliche Produktionsprozesse, den Gütertransport oder den Handel sind effektive Transportinfrastrukturen bedeutende Einflussgrößen. Den Menschen hingegen ermöglicht Mobilität unter anderem Zugang zu Märkten, Arbeitsplätzen, Bildung, Gesundheit und ermöglicht Teilhabe.
Gleichzeitig gehen mit steigendem Individualverkehr große Belastungen für Umwelt, Klima, Artenschutz und Gesundheit einher. 
Deshalb ist es von elementarer Bedeutung, die E-Mobilität und ganz besonders den öffentlichen Nahverkehr – insbesondere im ländlichen Raum – zu fördern. 

Verkehr und Mobilität betrachten wir immer unter Klimaschutzaspekten, der Luftreinhaltung sowie dem Schutz vor Lärmbelästigung, aber auch in Hinblick auf den Schutz von Grünflächen und natürlichen Ressourcen sowie in der Förderung alternativer Antriebsformen und der Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs zur Lösung von Herausforderungen der städtischen Mobilität.
Damit leisten wir einen Beitrag zu folgenden Globalen Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030:
Gesundheit und Wohlergehen (SDG3), Industrie, Innovation und Infrastruktur (SDG9), Nachhaltige Städte und Gemeinden (SDG11), Maßnahmen zum Klimaschutz (SDG13).

Lippstadt bietet viel Potenzial zum Gelingen der Mobilitätswende. Wir GRÜNE fordern dazu:

  • Wir fordern besserer Rahmenbedingungen für Radfahrende, Fußgänger und Nutzer*innen des öffentlichen Nahverkehrs.
  • Wir setzen uns für die personelle Stärkung des Mobilitätsmanagements in der Stadtverwaltung, auch personell und unterstützen Kooperationen und Projekte zur Umsetzung des Mobilitätskonzeptes. Dazu zählt auch die Umsetzung des Beschlusses zum Beitritt der Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- & Fußgängerfreundlicher Städte und die Fortführung des Stadtradeln.
  • Wir unterstützen das Projekt der Mobilstationen und dem Fahrradleihsystem. Beides muss weiter ergänzt werden durch:
    Car-Sharing (z.B. auch unter Einbeziehung des Fuhrparks der Verwaltung), weitere sichere Fahrradabstellanlagen, Ladestationen (vom E-Bike bis zum Rollstuhl), Service-Points (Luftpumpe etc.).
  • Die Radwegebenutzungspflicht muss schneller bei Beschädigungen und Unzulänglichkeiten des Radweges aufgehoben werden. Grundsätzlich muss die Reparatur von Radwegen gleichberechtigt zu Autostraßen erfolgen.
  • Wir setzen uns weiter für den Ausbau von Fahrradstraßen und Radkomfortrouten ein.
    Dazu zählen auch die Lückenschlüsse bei vorhandenen Radwegen, z.B.:
    • Esbeck – Hörste – Garfeln;
    • Overhagen – Herringhausen – Benninghausen
    Das führt auch zu sicheren Radwegen von den Ortsteilen zu den weiterführenden Schulen.
  • Es gilt, die Schulwege generell sicherer zu machen (z.B. durch Schulstraßen, „Walking-Bus“, Hol- und Bringzonen für Elterntaxis“).
  • Gleichzeitig müssen wir die Verkehrserziehung stärken. Egal ob jung oder alt, es ergeben sich neue Notwendigkeiten. die einTraining im Straßenverkehr erfordern. Um dies zu gewährleisten, setzen wir uns für einen Verkehrsübungsplatz für Fahrräder / E-Bikes / Scooter, etc. ein.
  • Die Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmenden ist herzustellen. Dazu zählt z.B. auch die Abschaffung der „Bettelampeln“ (Anforderung von Grünphasen per Knopf für Fahrradfahrende).
  • Die Mobilitätswende bietet gleichzeitig große Chancen für eine Attraktivitätssteigerung der Lippstädter Innenstadt. Dazu setzen wir uns für die Reduzierung der Querungen der Langestraße und des Umbaus der Cappelstraße zur Geschäftsstraße ein (Entschleunigung und langfristiger Umbau mit mehr Aufenthaltsqualität).
  • Für eine autoarme Innenstadt gilt es, neben der Stärkung des ÖPNVs, ein aktuelles Parkraumbewirtschaftungskonzept inkl. Parkhäuser aufzustellen, welches auch mobilitätseingeschränkten Personen und Anliegern gerecht wird.

Über die RLG und WLE:

  • Wir fordern, die schrittweise Einführung von kostenlosen ÖPNV-Angeboten im Stadtgebiet und den Ortsteilen (bspw. zunächst zu besonderen Anlässen (z.B. Schützenfesten /einzelne Wochentage, besondere Zielgruppen, für Kurgäste).
  • Der Umbau zu barrierefreien Bushaltestellen muss vorangetrieben werden.
  • Es gilt, das ÖPNV-Angebot fokussierter und intelligenter auszubauen (auch unter Berücksichtigung von Angeboten wie HELMO und autonomen Angeboten).
    Die Busflotte ist entsprechend anzupassen. Wir befürworten die Anschaffung von reinen E-Bussen.
  • Das Angebot des „Anruf-Sammel-Taxi“ (AST) ist zu erhalten.
  • Wir unterstützen Initiativen von Bürgerbussen.
  • Es gilt, eine gute Anbindung der Sport-, Bildungs- und Kulturstätten und Unternehmen an den ÖPNV herzustellen, das betrifft sowohl die Taktung als auch die Linienführung.
  • Wir unterstützen die Reaktivierung des Personenverkehrs auf den WLE-Strecken nach Münster (über Beckum) und Warstein.

Zielbild:
Die Ortsteile und Quartiere, als Orte des Wohnens und der sozialen Interaktion, sind der alltägliche Lebens- und Handlungsraum der Menschen und daher von besonderer Bedeutung auch für eine nachhaltige Entwicklung.
Nachhaltige Quartiere zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine hohe Lebensqualität bieten, Teilhabe am gesellschaftlichen Zusammenleben fördern und gleichzeitig dem Umwelt- und Ressourcenschutz Rechnung tragen. Lippstadt steht als wachsende Stadt dem demografischen Wandel und den sich veränderten Erwartungen der
Menschen vor großen Herausforderungen. Bei gleichzeitig steigenden Bau- und Mietpreisen sowie dem sukzessiven Rückgang des gefördertem Wohnungsbaus sind neue Konzepte und ein Umdenken dringend gefordert.
Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung, die insbesondere auch die Teilhabe und Integration von Menschen unterschiedlicher Herkunft fordert, ist eine vielfältige Bevölkerungsstruktur in der Orts- und Quartiersentwicklung unbedingt erforderlich.
Dies umfasst neben dem Zugang zu Nahversorgern und Grünflächen auch soziale und kulturelle Infrastrukturen, was sich positiv auf das Quartiersleben auswirkt und die individuelle Lebensqualität erhöht.
Die Lippstädter Innenstadt bietet ein abwechslungsreiches Einzelhandels- und Gastronomieangebot und ist lebendiger Ort der Begegnung auch über Lippstadt hinaus.
Damit leisten wir einen Beitrag zu den Globalen Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030: Weniger Ungleichheit (SDG 10), Nachhaltige Städte und Gemeinden (SDG 11), Nachhaltige/r Konsum und Produktion (SDG 12), Maßnahmen zum Klimaschutz (SDG 13).

Wir GRÜNEN fordern dazu:

  • Politik und Verwaltung brauchen Zahlen, deshalb fordern wir den jährlichen Wohnungsmarktbericht für gezielte Investitionen in den so dringend benötigten Wohnraum.
  • Es gilt die Möglichkeiten für geförderten Wohnungsbau maximal ausschöpfen.
  • Wir wollen den Wohnungsneubau stärker darauf ausrichten, dass in Lippstadt über die GWL und gemeinnützige Bauträger mehr bezahlbarer Wohnraum entsteht. Insbesondere in den Ortsteilen sehen wir durch die Art der Bebauung in neuen Wohnbaugebieten dringenden Handlungsbedarf.
  • Wir wollen in Zukunft eine aktivere Bodenpolitik betreiben. Die bestehende Leitlinie „Gutes Wohnen 2030“ ist zu überarbeiten und anzupassen, denn 72% der Haushalte machen aktuell 1-2 Personen-Haushalte aus. Es gibt insbesondere Bedarfe für seniorengerechte Wohnungen und Wohnungen für junge Menschen (z.B. auch Studierende).
  • Bei der Förderung von Häusern (z.B. über Baulandpreise; Klimabonus für nachhaltiges Bauen) soll der Fokus darauf liegen, dass diese in der Lage sind, den eigenen Energiebedarf zu decken (Null-Energiehaus).
  • Es gilt, durch eine Vielzahl von Maßnahmen – wie z.B. die Umwandlung von gewerblichem Leerstand in Wohnflächen – bestehende Gebäude zu erhalten und weiteren bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
  • Wir möchten den Wohnungstausch anbieten, sodass bei verändertem Wohnraumbedarf unkompliziert Anpassungen möglich sind.
  • Zur Förderung der Sanierung von Altbeständen bedarf es einfacher und umfangreicher Informationszugänge sowie Aufzeigen von „Best-Practice“ -Beispielen. All das gehört zu einer generellen Bauberatung und muss bedarfsgerecht installiert werden,

Im Bereich der Quartiersentwicklung:

  • Die barrierefreie Gestaltung öffentlicher Räume muss von Anfang an mitgedacht und erweitert werden.
  • Insbesondere Projekte der kritischen Infrastruktur wie z.B. Energie-und Wasserversorger und müssen sorgfältig geplant werden und sollten möglichst dezentral angeordnet werden.
  • Wir wollen dafür sorgen, dass künftig bei allen Spielplätzen, Inklusion immer mitgedacht wird. Zusätzlich müssen die Interessen aller geschlechterübergreifend Beachtung finden. Dies gilt auch, wenn Geräte ausgetauscht oder ersetzt werden sollen.
  • Wir brauchen mehr Natur in der Stadt und in den Wohngebieten, um durch mehr Schattenplätze und Fassadenbegrünung kühlere Aufenthaltsräume zu gestalten.
    In viel genutzten öffentlichen Räumen wollen wir mehr kühlende Gestaltungselemente, z.B. Wasserspiele, integrieren.
  • Es gilt gemischte Wohnquartiere (z.B. in Neubaugebieten: Geförderter Wohnbau, barrierefreie Wohnungen) und neue Wohnformen (Kommunikative Architektur, Mehrgenerationenhäuser, Baugemeinschaften, Wohngemeinschaften) aktiv zu entwickeln.
  • Nachbarschaften sind durch kurze Wege zu gestalten, in denen sowohl gewohnt, gearbeitet, zur Schule oder Ausbildung gegangen wird, es Freizeitangebote und Grünflächen, Einkaufsmöglichkeiten und allgemeine Gesundheitsversorgung gibt. Dies führt zu mehr Lebensqualität im eigenen Stadtteil. Auch der demografische Wandel ist z.B. beim Pflegebedarf mitzudenken.
  • Alle Lippstädter Menschen sollen barrierefreie, multifunktionale, lebendige und gut erreichbare Orts- und Stadtteilzentren vorfinden.
    Dabei sind diese auch in einer inklusiven Katastrophen- und Krisenfallplanung mit einbeziehen.
  • Wir setzen uns für die Stärkung des Sicherheitsgefühls durch bessere Beleuchtung von Wegen und Plätzen ein, insbesondere an Bahnhöfen, Haltestellen und Parkplätzen, ohne dauerhafte Lichtverschmutzung.
  • Durch eine lebendige, bunte Innenstadt stärken wir den Einzelhandel in seiner Attraktivität und fördern parallel einen nachhaltigen Tourismus.
  • Die barrierefreie Umgestaltung und Aufwertung des Marktplatzes zu einem attraktiven Treffpunkt ist dringend notwendig. Die Multifunktionalität der Nutzung als Markt und für Aktionen, inklusive einer Museumserweiterung sind dabei zu berücksichtigen.
  • Wir setzen uns für eine klare barrierefreie Innenstadtentwicklung ein. Auf diesem Weg sind zentrale Wege und Aufenthaltsplätze zu priorisieren. Dabei sind für uns barrierefreie Querungen des Rathausplatzes ein erster wichtiger Schritt.
  • Der Schutz unserer Denkmäler ist unverzichtbar. Die Stadt hat für ihre Gebäude auch eine Vorbildfunktion, z.B. bei der Sanierung des Stadtmuseums und Stadtpalais. Dazu gehört auch, das Denkmal „Südliche Umflut“ als Grün- und Freizeitraum weiter zu entwickeln und zu erhalten. Dies macht Stadtgeschichte erlebbar und dient gleichzeitig als kühlender Raum. 
  • Es gilt, konsequent die Entwicklung des gesamten Quartiers „Südliche Altstadt“ anzugehen und nicht nur den Fokus auf den Stadthausneubaus zu richten.
    Dazu zählt auch die Bürgerbeteiligung (Werkstattverfahren) für das Hella-Ensemble (ehemalige Betriebsgebäude der WMI) zu starten.
    Für uns ist es wichtig, das neue Parkhaus im Südlichen Quartier als öffentliches Parkhaus zugänglich zu machen – dies ist auch Kompensation von entfallendem Parkraum für Anlieger und Gewerbe.
  • Für das Uniongelände möchten wir neben dem Feuerwehrstandort der Hauptwache eine verträgliche, gewerbliche und kulturelle sowie eine ökologische Entwicklung entlang des Verlaufes der Weihe. Weitere Ziele sind Fuß- und Radverbindungen, insbesondere zwischen der Innenstadt und dem Ortsteil Rixbeck. In diesem Gebiet ist auch der Lärmschutz entsprechend anzupassen.
  • Wir setzen uns aktiv dafür ein, das Gelände des Stadthauses und der Feuerwache am Ostwall als nachhaltiges Stadtquartier zu planen zu entwickeln.

Flyer-Download: Handlungsprogramm für Lippstadt

Flyer-Download: Elisabeth Körner – Bürgermeisterin für Lippstadt