Gruppenfoto (v.l.n.r.) Prof. Dr. Joachim Volz, Ulle Schauws MdB, Elisabeth Körner, Sarah Gonschorek, Jan Hülsemann

Stadtgespräch bei den Lippstädter Grünen: Für Selbstbestimmung und Geschlechtergerechtigkeit


Am 27. August luden BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN mit ihrer Bürgermeisterkandidatin Elisabeth Körner zum Stadtgespräch „Für Selbstbestimmung und Geschlechtergerechtigkeit“ in die Brüderstraße ein. Das Stadtgespräch zeigte: Lippstadt ist nicht nur Schauplatz eines lokalen Klinik-Streits, sondern steht beispielhaft für die bundesweite Debatte um Selbstbestimmung und Geschlechtergerechtigkeit. Die Solidarität mit Prof. Volz ist groß – über 280.000 Menschen haben bereits die Petition gegen das Abtreibungsverbot unterstützt.

Nur wenige Wochen zuvor, am 8. August, hatten rund 2.000 Menschen in Lippstadt gegen das katholische Abtreibungsverbot demonstriert – ein deutliches Signal, das auch den Abend prägte.

Als Moderation führte Sarah Gonschorek durch den Abend. Als besondere Gästin war die Bundestagsabgeordnete Ulle Schauws gekommen, die sich seit vielen Jahren für die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen und für Geschlechtergerechtigkeit starkmacht. Nach ihrem Besuch auf der Demo und beim Gerichtstermin mit Prof. Dr. Joachim Volz setzte sie die Diskussion in Lippstadt fort.

In der zweistündigen Veranstaltung zusammen mit Prof. Dr. Joachim Volz als weiteren Gast, ging es um die großen politischen Linien ebenso wie um die Handlungsspielräume vor Ort. Ulle Schauws betonte: „Der Weg ist ein Marathon, auf dem wir schon lange sind – wir werden ihn weiter gehen. Der Gruppenantrag zu §218 im Bundestag war ein wichtiger Schritt, und auch die Ergebnisse der Elsa-Studie sprechen für sich.

Prof. Dr. Joachim Volz berichtete über seine Klage gegen die Dienstanweisung des christlichen Klinikums Lippstadt, und seinen weiteren Weg. Obwohl seine Klage vom Arbeitsgericht abgewiesen wurde, kündigte er Berufung an. Der nächste Schritt wird demnach Hamm sein – er will weiter kämpfen und sich gegen das Dogma der katholischen Kirche wehren. „Ihre Partei hat mich bisher am meisten unterstützt – dafür bin ich sehr dankbar“, erklärte er.

Auch die Perspektive vor Ort zu weiteren Gleichstellungsthemen wurde deutlich gemacht. Nach dem Mord an einer jungen Frau in Lippstadt erklärte Bürgermeisterkandidatin Elisabeth Körner: „Wir haben es selber in der Hand, Gleichstellung zu leben. Gewaltprävention muss vor Ort stattfinden – dazu zählt auch ein Frauenhaus in Lippstadt. Hier ist der Kreis Soest am Zuge.“ Jan Hülsemann, Landratskandidat, ergänzte: „Es ist klar, dass die Istanbul-Konvention vollständig umgesetzt werden muss – für den Kreis Soest heißt das 32 Frauenhausplätze.